Reisebericht eines Vereinsmitglieds über die Fahrt über die Nordsee, durch den Limfjord und zurück nach Finkenwerder

22. September 2019

Bisher dachte ich, der Begriff des „Schnippelns“ sei landauf, landab bekannt. Im Duden findet man ihn aber nur im Zusammenhang mit Bohnen. Das mag daran liegen, dass das Schnippeln, das ich meine, an Land nur eingeschränkt möglich ist - da gibt es Zäune oder Hecken oder Nachbarn, die das Abkürzen behindern. Auf dem Wasser lässt sich bekanntlich gut schnippeln. Voraussetzung ist, dass ein gewisses Urvertrauen in die Seekarte und den Lauf der Zeit (und Gezeiten) existiert, wenn die Karte schon länger nicht mehr berichtigt wurde. 

Von richtigem Schnippeln kann man nicht reden, wenn man ein Nebenfahrwasser benutzt - wie das der Norderelbe. Es ist betonnt und die Tonnen sind, wenn es denn ein bisschen hell und nicht ganz diesig ist, auch gut zu sehen. Notfalls hilft ja der Kartenplotter. Hier kam ein weiterer, den Urlaub bereichernder Umstand hinzu: Mal was Neues machen und erleben. Ich war z.B. vorher mit dem eigenen Schiff noch nicht auf Amrum (schafft man mit einer Tide von Cuxhaven), und dort hat es uns hervorragend gefallen, der Strand ist nah, und die Insel sehr schön. Wir hatten auch Zeit, alles zu erkunden, denn bevor der Ostwind einsetzte waren wir dort drei Tage eingeweht. Will man dann weiter nach Norden und das Rütergat (Vorsicht, der Strom läuft ein bisschen quer zum Fahrwasser) nicht ganz rauslaufen, kann man kurz vor der Pallas „nach rechts abbiegen“. Aber die hatte ja auch viel mehr Tiefgang. Passte also. Auf dem weiteren Weg haben sich Schnippeln und neue Erfahrungen dann tadellos ergänzt: Das Lister Landloch zum Beispiel ist eine Abkürzung (aber auch betonnt) und tief genug, um es zu passieren, aber nicht so tief, dass andere Segler vorfahren möchten. Aber wir sind ja Unterschiede zwischen geringen und großen Wassertiefen von der Elbe gewohnt und unsere Tochter Imke kam angesichts des etwas kabbeligen Wassers zu dem Schluss, dass das ja geradezu heimisch sei („Wie auf der Elbe!“). 

Der in der Folge angesteuerte Hafen von Römö ist sehr praktisch. Wir lagen nicht schlecht, es war aber auch nicht sehr viel los. Das hingegen kann man nicht von Hvide Sande sagen - der erinnerte mich dann doch stark an das Segeln in den 70ern: („Segler liegen da hinten - in der Ecke! Nee, da nicht, nur in der Ecke!“). Andererseits ist es ja ganz schön, wenn in Häfen noch gearbeitet wird. Und wenn die Eisfabrik um 22 Uhr die Arbeit einstellt, merkt man erst, was fehlt - so still plötzlich. Auch ja, zwischen Römö und Hvide Sande liegt Horns Rev, auch da kann man schnippeln, und es ist schön zu sehen, dass andere das auch machen.

Thyborön ist ebenso praktisch wie Hvide Sande und Römö, bietet aber viele gute Plätze mit Heckpfählen und viel Strand. In der Zufahrt zum Limfjord kann man … (siehe oben). Der Limfjord erinnert in seinem westlichen Teil an den Alsensund, nur ist das Hinterland höher - sehr hübsch. Aber sehr verkrautet. Auf Fur konnten wir schön baden; es ist aber nicht jedermanns Sache, wenn die Algen ständig am Bauch kitzeln. Das Kraut führt bei einer ein Nadelöhr darstellenden Klappbrücke bei 5-6 Bft. und einem Knoten Strom von vorn zu der interessanten Frage, wohin man denn noch ausweichen soll. Lässt sich diese Frage nicht beantworten oder findet man die falsche Antwort, nimmt ggf. der Motor infolge der Verkrautung kein Gas mehr an, man muss tauchen und Kraut und Plastikbänder entfernen (das hat man schon gesehen). Wenn das nicht genügt, ergibt sich vielleicht die Gelegenheit, sich bei abnehmenden Winden und rauschendem Schraubenwasser (nicht: Fahrt) darüber Gedanken zu machen, ob die im Winterlager erfolgte Änderung der Propeller-Steigung (a) eine so gute Idee war oder (b) nur nicht mit der gebotenen Sorgfalt ausgeführt wurde oder (c) man nur einen Wal am Saildrive klemmen hat. Umrahmt werden kann eine solche Situation dann aber von einem wirklich schönen Segelabend in einem engen Fahrwasser und einer recht flachen Ansteuerung von Nibe (da kann man auch schnippeln, aber es war echt flach). Alternativ kann man, wenn was unter dem Schiff hängt, natürlich auch mal rückwärts geben. Das wirkt, wie ich jetzt weiß, Wunder und ist auch kein so richtig unbekannter Trick (Einschicken zur Yacht zwecklos). Mal soll es eigentlich nicht im Hafen machen; der wirkt sonst so verkrautet.

Als der Limfjord hinter uns lag, herrscht allgemeiner Konsens: Jetzt fahren wir mal wieder nach Hause. Der Hafen Hals befindet sich am Ost-Ausgang des Limfjords, und man muss nach Südosten steuern, wenn man nach Hause will. Blöd ist dann aber, wenn der DWD auf Ost drehend, zunehmend 6, Gewitterböen vorhersagt. Manchmal wäre es gut, das schon vorher in die eigenen Planungen einbezogen zu haben. Dann wären wir schon am Vortag da gewesen. Alternativ nutzt man den Umstand, das Hals weit im Norden liegt und es um 4 Uhr in der Früh schon hell ist. Dann kann man Grenaa auch schon zum Mittag erreichen, sich in Ruhe einen vermeintlich schönen Liegeplatz aussuchen und den zunehmenden Wind und die Gewitter beobachten. Die richtige Platzwahl im Hafen hängt bekanntermaßen von vielen Faktoren ab: Ist mit Wind und See zu rechnen, liegt man gut weit hinten drin. Es sei denn, bei dem Schlengel handelt es sich um den einzigen im Hafen, der nicht an „Dalben“ (eher kleinen Pfählen) befestigt ist, sondern an Ketten hängt. Dann kann es sein, dass man im Laufe einer bewegten Nacht eine Strecke von einer Seemeile zurücklegt, mal vor, mal zurück. Und wenn man dann nicht mit der gebotenen Sorgfalt festmacht… na ja, man muss ja nicht alles preisgeben.

Von Grenaa ging es zurück nach Hamburg über Bogense, Fynhav und Rendsburg, die Strecke kennt man ja. Auch nördlich von Fünen ist es flach, und es bieten sich Abkürzungsmöglichkeiten. Aber während man noch zögert und zaudert, dem Vordermann hinterher zu fahren, stellt sich dann noch manchmal heraus, dass der ja ganz woanders hin wollte. Also: Schwamm drüber. Ist ja nochmal gut gegangen. 
von Sven Stegelmann 15. Juni 2025
Die Jubiläumsregatta stellt im Vereinsleben des ASC einen Fix-Punkt dar, und das war in diesem Jahr nicht anders als sonst auch. Nachdem das vorangegangene Pfingstwochenende durch grausliches Wetter viele nicht gerade begeistert auf ihre Boote gezogen hatte, meinten wir, Anspruch auf besseres Wetter zu haben. Und siehe da: Petrus fand das auch! Bereits der Freitag abend zeigte sich von einer ganz passablen Seite, aber der Sonnabend… Glücklicherweise hatte sich eine Schar freiwilliger – junger – Männer gefunden, die Organisation zu übernehmen. Am Freitag vormittag schickte die HPA noch die Erlaubnis für die Durchführung der Wettfahrt, Getränke, Würstchen, Fleisch und Beilagen waren rechtzeitig besorgt, so dass auch dem Freibier am Freitag abend nichts entgegenstand. Die Zahl der gemeldeten Boote lag am Abend dann bei 12, na ja, für so einen familienfreundlichen Kurs eigentlich ein bisschen wenig, aber – was willst du machen? Die Regattaleitung hat noch versucht, den einen oder anderen zur Meldung zu bewegen, teilweise durch Armdrücken, und Mitsegler wurden auch noch vermittelt. Es konnte also losgehen: Sonnabend, 12 Uhr Start, Ost „gute 4“, geschätzte 28 Grad, der Strom sollte gegen 14 Uhr bei Wedel kippen. Ein Start unter Spi, da hält man sich zunächst von der Startlinie fern, hat vorher ermittelt, wie lange man zur Startlinie braucht, eben alles, was Herr Diesch in seinem Werk „Regattasegeln“ (leider vergriffen) so empfohlen hat. Wir waren dann aber zu weit weg vom Startschiff, als dass wir die Signale hätten hören können. Und die Zahlenwimpel, na ja, die hatte ich noch nie so drauf. Aber irgendwann zogen die anderen ihre Spis, da konnten wir dann wohl auch los. Und wie: Eine rasante Fahrt, zum Glück kam der Wind hinter dem MüLo etwas raumer, nicht jeder hatte Lust zum Geigen. Um Tonne 118, dann in die Nebenelbe hinter Hanskalbsand, da war schon wenig Wasser, aber zum Glück sollte es ja nur außerhalb des Fahrwassers flach sein. Und zum Glück war das nur Sand oder Schlick und nichts härteres … Dann zurück ins Hauptfahrwasser und bei kippender Tide und somit zunehmendem scheinbaren Wind eine schöne Kreuz zurück zum Rüschkanal. Reffs lassen sich manchmal vermeiden, wenn man mal die Segel ordentlich durchsetzt… man lernt nie aus. Am Nachmittag noch ein Schläfchen, dann Grillen auf der Groden mit weiteren Gästen, die Elbe wurde als Badestelle genutzt, während man im Sommerwind den Tag Revue passieren lässt. Die Feier ging noch bis in die Nacht. Danke für die Organisation. An der Feldgröße wollen wir weiter arbeiten.
26. Mai 2025
Auch wenn der ASC zur Zeit über keinen Festausschuss verfügt, waren wir mit Ulrichs Hilfe in der Lage, ein Ansegeln nach Beidenfleth zu organisieren. Bekanntermaßen beginnen unsere Veranstaltungen mit der Möglichkeit, am Freitagabend Getränke auf der Groden zu sich zu nehmen. Der Verein versucht, für jeden etwas passendes anzubieten, natürlich Fassbier, alkoholfreies Bier und wie sich den Schaukasten auf der Groden entnehmen lässt, Rosé, Weiß- und Rotwein, wobei es sich bei dem Rosé tatsächlich um einen solchen und nicht eine Mischung aus den beiden anderen handelte. Beidenfleth liegt bekanntermaßen an der Stör, und es bietet sich an, die letzten paar Kilometer mit auflaufendem Wasser die Stör hoch zu fahren. Also begann bereits am Freitag das Rechnen, und wir kamen zu dem Schluss, dass es sinnvollsten ist, bei Niedrigwasser quer ab Glückstadt zu sein, und wenn man weiterrechnet, muss man in Finkenwerder ablegen gegen 9 Uhr. Um 9.20 Uhr starteten dann die ersten. Bei lebhaften nordwestlichen Winden hatten die meisten darauf verzichtet, die Strecke unter Segeln zurückzulegen, was dann aber auch die pünktliche Anreise erleichterte - lediglich die Drehzahlen mussten angepasst werden. Jedenfalls waren am frühen Nachmittag zwölf Boote des ASC und ein paar befreundete Segler anderer Vereine angetroffen, und obwohl es um uns herum immer mal wieder nach Schauern aussah, blieb es in Beidenfleth genauso trocken wie während der An- und Abreise. Der dortige Verein überließ uns den Grill und Sitzmöglichkeiten, und so verbrachten wir einen schönen Abend unter freiem Himmel, wo wir dem Kuckuck und den Schafen lauschten, die sich bei einbrechender Dunkelheit Mut zu blökten. Da Hochwasser am Sonntag in Glückstadt gegen 13:30 Uhr vorhergesagt war, legten wir zeitig ab, um dann auf der Elbe den erneut nordwestlichen Wind zu nutzen, um noch gegen den Strom zu segeln in der Erwartung, dass mit dem Tidenkipp bei Wind und Strom in eine Richtung der scheinbare Wind so schwach werden würde, dass die Maschine hätte wieder laufen müssen. Aber: Ganz im Gegenteil, kaum kippte der Strom, brieste es auf, und es wurde eine rauschende Fahrt die Elbe hoch - und wie an der Perlenkette liefen wir wieder in unseren schönen Heimathafen ein.
ASC und TuS Opti-Kinder an der Schlei
von Ulrich 9. Juni 2024
Bericht vom Opti-Wochenende in Borgwedel
3. März 2024
Auf der Groden fanden im Januar und Februar zwei Wochenendkurse zum UKW Seefunkzeugnis SRC (Short Range Certificate) statt, die schnell ausgebucht und gut besucht waren. Ganz schön viel zu lernen: Theorie, Gerätekunde, Natoalphabet, Englische Vokabeln und jede Menge streng vorgegebener Abläufe im Sprechfunk... Am Sonntag, den 25.2 hatten die ersten Mutigen ihre Prüfung und alle ASCer haben bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Wir drücken die Daumen für alle, die die Prüfung noch vor sich haben. Vielen Dank an Anni für die Idee und die Organisation! Nachtrag: Auch am 3.3. haben alle ASCer die Prüfung bestanden
von Christian Bonnecke 3. Oktober 2023
Sommertour im Herbst mit der Bandholm 24 "Mausi".
von Ulrich 5. Dezember 2022
Kinners, lasst den ASC nicht so hängen!
16. November 2022
Am 29.10.2022 war es soweit, 30 sporthungrige ASCer trafen sich im Obsthof Lefers. Nach einer kurzen Einführung für die „neuen“, gab es noch einen Boßelschluck und die Gruppen 1 + 2 machten sich auf den Weg zum Start. Es folgten 3+4, sowie 5+6. 
15. November 2022
Am Freitagnachmittag brachten einige der Crew die J24 im Schleppverband in den City Sportboothafen. Von dort ging es mit der entsprechenden Genehmigung durch das Alsterfleet zum HSC. Der Mast wurde noch schnell gestellt und alles weitere für die Wettfahrt vorbereitet. Dem Tag der Regatta stand nichts mehr im Weg. Samstag, 22.10.2022 – Tag der Regatta Wir trafen und am Sonnabend so gegen 09:00 Uhr beim HSC. Leider herrschte zu der Zeit noch totale Flaute. Um 10:00 Uhr war Steuermannsbesprechung. Stand danach: erster Start um 12:30 Uhr. Wir hatten dementsprechend noch genügend Zeit die Segel anzuschlagen und das Boote Regattafertig zu machen. Das erste Team mit Henni als Steuermann ging gegen 12:00 Uhr auf die Bahn. Der Wind baute sich mit der Zeit auf, was für einen schnellen Start und einer gut gesegelten ersten Runde sorgte. Auf den entscheidenden Moment des Crewwechsels hatten wir entgegengefiebert. Ohne festzumachen und in kaum verminderter Fahrt, tauchten wir durch. Schnell das Ruder in die Hand und fahrt aufgenommen, ging es für das zweite Team, mit Lennard als Steuermann, in die erste Runde. Hoch zur Tonne, schneller Spi-Kurs, um die Tonne zur Kreuz und dann mit einem Affenzahn auf den Steg zu. Die Runden verliefen und das Wetter und die Laune während der Wettfahrt sowie auf dem Steg, wurden immer besser. Nach vielen gesegelten Runden näherte sich die Regatta für uns dem Ende. Noch eine spannende Runde, bei der wir beinahe unseren Vorschiffsmann verloren hätten, der leider am gerissenen Seezaun vorbei trat. Im Großen und Ganzen verlief die Regatta gut für uns. Wir haben in diesem Jahr genau die Mitte erreicht und somit den „Rüssels Napf“ gewonnen. Wir freuen uns, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein
von Leif Kähler 11. August 2022
Ganz viel ASC beim Störtebeker Opti Cup 
31. Mai 2022
Am 02. Juli 2022 findet die Jubiläumsregatta 2022 statt. Los gehts bereits am Freitag mit Freibier auf der Groden.
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