Der Altonaer Segel-Club e.V.

Am 7. August 1961 wird der Altonaer Segel-Club in der Gaststätte "Zum Bäcker" in Oevelgönne gegründet. Im Eröffungsprotokoll wird festgehalten: "Aufgrund gemeinsamer Wochenend- und Urlaubsfahrten haben wir uns zu einer größeren Segel-Kameradschaft zusammengefunden. Hinzu kommt, dass sich viele dieser Gemeinschaft von der Schul- und aus der Lehrzeit her kennen und dass fast alle Boote auf der Oevelgönner Reede beheimatet sind".  Heinz Schulz wird einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die weiteren Gründungsmitglieder sind: Hermann Böhmer, Günther Lehmbecker, Hans Joachimsen, Jürgen Schiller, Rolf Dreyer und Hans Kähler.
 
Im Dezember 1962 wird der ASC beim Amtsgericht Hamburg in das Vereinsregister eingetragen.
 
Der junge Verein wächst schnell, bereits im Januar 1965 hat der ASC 100 Mitglieder.
 
Als 1966 Max und Herbert Lührs aus Altersgründen ihre Bootslagerung aufgeben, ergreift der ASC  die Gelegenheit, die Anlage zu übernehmen. Damit hat der ASC seine erste eigene Steganlage, genau dort, wo heute die "Strandperle" ist. Ein eigenes Clubheim hat der junge Verein in diesen Anfangsjahren nicht, die Mitglieder treffen sich in "ihren" Kneipen in der Umgebung (Seglerbörse, Zum Bäcker, Lotsenhaus und Eva Lührs Trinkhalle).
 
1970 führen ASC und BSC gemeinsam die VII. Europameisterschaft der internationalen 12-qm-Sharpie-Klasse auf dem Mühlenberger Loch durch. Doch das Glück in Oevelgönne währt nicht allzu lange.
 
1972 treibt das Containerschiff "Tokio Bay" nach einem missglückten Manöver in die Steganlage und richtet dort erheblichen Schaden an. Aus Sicherheitsgründen schlägt Strom- und Hafenbau daraufhin einen Umzug nach Finkenwerder in den Neßkanal vor. Zunächst soll es ein vorübergehender Umzug werden, denn damals ist geplant, in Oevelgönne einen Yachthafen zu bauen (dort, wo heute der Museumshafen ist). Dort sollen die Schiffe des ASC und der SVAOe ihre Heimat finden. Von diesem Plan wird später abgesehen, da der Hafen sehr ungeschützt liegt und damit für kleine Schiffe sehr unruhig ist.
 
Schließlich findet der Umzug 1973 statt, der ASC erhält im Neßkanal die wasserrechtliche Genehmigung für fast 100 Liegeplätze. Der ehemalige Zollkreuzer "Groden" wird gekauft und dient dem ASC seit dieser Zeit als schwimmendes Clubhaus.
 
Die Sturmflut, die Anfang 1976 im Wedeler Yachthafen für große Schäden sorgt, verschont die Anlage in Finkenwerder weitestgehend. Die Jugendabteilung wächst und im selben Jahre wird der Jugendwanderkutter Nr. 7  „Kurt Lange“ vom SVWS gekauft und auf den Namen "Rasmus" getauft. Im selben Jahr erhält der ASC einen Winterlagerplatz oberhalb der Wasseranlage. Dieser wird in den folgenden Jahren eingezäunt und gepflastert.
 
Ab 1978 erscheint die Vereinszeitung "Verklicker" für einige Jahre als blaues Heftchen.
 
1979 wird der 18. Geburtstag gefeiert, der Jugendkutter unternimmt seine erste Großtour auf die Ostsee.
 
1980 findet das Ansegeln gemeinsam mit dem BSC statt, auf der Meldeliste stehen 71 Schiffe in 13 Gruppen!
 
Das Interesse am Kuttersegeln im ASC lässt derweil stark nach und 1981 wird der "Rasmus" mangels eigener Kutterbesatzung an das Berufsbildungwerk Stellingen verchartert.
 
Besser sieht es bei den Optis aus, 1982 wird die damals alljährlich vom ASC durchgeführte Optiregatta im Köhlfleet sogar zur Ranglistenregatta und damit zur Qualifikations­regatta für die Deutsche Jüngstenmeisterschaft. 41 Optimisten aus 20 Vereinen gehen an den Start. Auch beim Absegeln ist die Beteiligung groß, 55 Schiffe haben gemeldet. Wegen Nebels muss die Regatta jedoch ausfallen.
 
1983 werden Pfähle gerammt, die die "Groden" an ihrem Platz halten, damit kann das bisher verwendete Ankergeschirr entfallen. Der Kutter "Rasmus" startet mit gemischter Crew (ASC und Berufsbildungswerk) bei der Kieler Woche und Ende der Saison kommt der Kutter zurück zum ASC.
 
Es findet sich eine aktive Kuttermannschaft zusammen, die 1984 an der Kieler Woche teilnimmt, auf eine ereignisreiche Ostseetour geht und sogar beim Blauen Band mitsegelt. Aber auch unerfreuliches geschieht in diesem Jahr: zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte werden Mitglieder aus dem Verein ausgeschlossen, da sie auch nach mehrfacher Mahnung ihre Beiträge nicht bezahlen. Die Anlage wird durch neue, zum Teil selbstgebaute Ausleger weiter ausgebaut.
 
Anfang 1985 gefährdet starker Eisdruck die Pfähle der ASC Anlage, in Eigenregie wird eine starke Barkasse organisiert und das bis zu 20 cm starke Eis aufgebrochen. Im Sommer wird der Kutter aktiv gesegelt, nimmt wiederum an der Kieler Woche teil und segelt in den Sommerferien rund Seeland. An der Absegelregatta nach Haseldorf beteiligen sich 53 Schiffe.
 
1986 wird das 25. Vereinsjubiläum groß gefeiert, an der Jubiläumsregatta nehmen rund 80 Schiffe teil. Zwölf Mitglieder sind von Anfang an dabei und werden für 25-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt. Ein Schatten fällt auf die Idylle am Neßkanal: das Gelände wird MBB für eine Erweiterung in Aussicht gestellt, ein weiterer Umzug könnte nötig werden, der geplante Bau einer Winterlagerhalle muss deshalb verschoben werden.
 
1989 ist es soweit, der ASC muss wieder umziehen. Die neue Anlage entsteht nur wenige hundert Meter entfernt am Rüschkanal. Nun kann auch die Winterlagerhalle in Angriff genommen werden.
 
1991 zum 30. Jubiläum des Vereins wird die erste eigene Winterlagerhalle (1200 m²) eingeweiht. Der Kutter wird aktiv gesegelt:
  • 1992 geht es im Sommer nach Kopenhagen,
  • 1993 rund Fünen außerdem nimmt er regelmäßig an der Kieler Woche teil. 
1996 werden 35 Jahre ASC gefeiert.
 
Im Jahr 2000 erweitert der ASC seinen Bootspark um eine J-24 um auch den älteren Jugendlichen eine Möglichkeit zum sportlichen Regattasegeln zu bieten.
 
Im Jahr 2001 wird die Winterlagerhalle in einer spektakulären Aktion versetzt, da Airbus seine Landebahn verlängert und dafür die Einfahrt zum Rüschkanal verlegt werden muss. Bei der Gelegenheit wird die Halle gleich vergrößert.
 
Allmählich fordert die 3. Generation ASCer ihr Recht und so entsteht im Jahre 2003 auf dem Vereinsgelände ein kleiner Kinderspielplatz. Doch wieder gibt es nicht nur erfreuliches zu berichten:
 
2004 werden bei einem Einbruch in die Winterlagerhalle wertvolle Werkzeuge und Ausrüstungs­gegenstände von mehreren Schiffen gestohlen. Als Konsequenz aus diesem Vorfall wird für die Halle ein neues Schlüsselsystem eingeführt.
 
Die Steganlage wird 2006 größtenteils durch praktische und pflegeleichte Kunststoffschlengel erneuert. Inzwischen hat ein Teil der 3. Generation das Optialter erreicht, die Optigruppe wächst. Zum ersten Mal findet das Opti-Trainingslager in Neustadt-Glewe statt.
 
2007 werden drei neue Optis angeschafft. Die Kinder werden jetzt in zwei Gruppen, getrennt nach Anfängern und Fortgeschrittenen trainiert und im Herbst findet zum ersten Mal nach längerer Pause eine Jüngstenscheinprüfung im ASC statt.
 
2008 steht ganz im Zeichen der Sanierung der Groden. Nach jahrelangen Diskussionen um den Bau eines Clubhauses oder den Erhalt der Groden, ist die Entscheidung gefallen, die Groden zu behalten und sie dafür von Grund auf sanieren, umbauen und modernisieren zu lassen. Ein Teil der Kosten wird aus Rücklagen getragen, ein weiterer Teil durch einen Zuschuss vom Hamburger Sportbund, der Rest wird durch eine Umlage von den Mitgliedern aufgebracht. Im Herbst kommt die Groden von ihrem langen Werftaufenthalt zurück in den Rüschkanal und wird mit einem großen Fest zum Absegeln begrüßt und eingeweiht.
 
Seit 2009 ist der ASC auch im Internet mit einer eigenen Homepage präsent. Leider ist, wie auch in anderen Vereinen auf der Elbe, kein Kutternachwuchs da.
 
2010 wird festgestellt, dass der Rasmus erheb­lich­en Sanierungs­bedarf hat. In einer außer­ordent­lichen Mit­glieder­versammlung spricht sich die Mehrheit für seinen Erhalt aus.
 
2011, der ASC feiert seinen 50. Geburtstag mit zahlreichen Veranstaltungen. Im Rahmen des großen Jubiläumsfestes im August werden acht Mitglieder für 50-jährige und fünf für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.
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